| WERTSCHÄTZUNG|

«Hund können wir nun endlich los?» rufe ich ungeduldig in die Richtung der Oase des Hundes. «Ruhig Blut Mensch, ich komme gleich!» erwidert der Hund in einer Ruhe, welche bei mir das Blut in Wallung bringt. «Nein Hund, nicht immer ja gleich! JETZT!» fauche ich zurück. «Aber, aber Mensch, ich habe das Gefühl, du müsstest das Ganze etwas ruhiger angehen! Sonst könnte deine Pumpe leicht ins Stocken geraten und dies kann ganz, gaaaanz böse enden!» ist die unbeeindruckte, und ruhige Antwort des Hundes.

«Deine Gelassenheit und Gleichgültigkeit möchte ich auch gerne haben!» pfeife ich den Hund an. «Würde dir gut tun, denn dein Gesichtsausdruck und die daraus entstandene Farbe verrät mir, der Puls ist hoch beim Menschen!» kontert der Hund noch immer seelenruhig. «Ja genau, und wenn du nun nicht sofort antrabst,  könnte es sein, dass ich dir den Nachschub der Kirschstängeli unterbinde!» schnaube ich den Hund an.

«War das nun eine Drohung?» höre ich den Hund noch immer in seiner Oase liegend sagen. «Du bist ganz nahe daran es heraus zu finden!» fauche ich zurück. «Achtung Mensch, deine Gesichtsfarbe hat sich einmal mehr in ins dunkelrote verfärbt, was dir mit Verlaub noch immer gar nicht gut steht!» entgegnet der Hund noch immer völlig unbeeindruckt. «OKEY, du hast es so gewollt, der Nachschub ist für die nächsten sieben Tage gestrichen!» rufe ich dem Hund ziemlich sauer zu.

«Eine Woche?» höre ich den Hund sagen. «Ja Vierbeiner, genau sieben Tage sind eine Woche. Ein schnell Denker mein Vierbeiner!» kontere ich. «Tja, gilt nicht unbedingt für die Spezies Mensch in diesem Raum!» murmelt der Hund leise vor sich hin. «

Das habe ich gehört!» rufe ich dazwischen. «Immerhin funktioniert das Gehör noch einwandfrei!» murmelt der Hund zurück. «Nun habe ich aber definitiv genug Hund! Du kommst nun sofort hier her, damit wir los können!» fordere ich den Hund bestimmt auf. «Warte kurz!» ruft der Hund zurück während er seine Oase durchwühlt. «NEIN, ich warte nun schon eine ganze Weile auf dich! Nun habe ich genug, der Nachschub ist für vierzehn Tage gestrichen!» schreie ich nun förmlich in die Richtung der Oase des Hundes.

«Also zwei Wochen!» höre ich den Hund sagen. «Halt nun mal einfach die Schnauze Hund! Du kommst mir vor wie ein kleines Kind welches ständig alles kommentieren muss! So richtig ein kleiner Klugscheisser! Aber wenn es dir besser geht, ja, ZWEI WOCHEN werde ich keinen aber auch wirklich keinen Nachschub für dich besorgen!» schnaube ich den Hund an.

«Da haben wir es mal wieder, die Wertschätzung des Menschen gegenüber der Arbeiterklasse ist nicht einmal im Ansatz zu erkennen!» enerviert sich der Hund. «Phaa, gerade der Hund wirft das grosse Wort «WERTSCHÄTZUNG» in den Ring!» rufe ich heraus. «Äähh, in welchen Ring?» unterbricht mich der Hund fragend.

«Ach herrje, muss ich dir dies nun wirklich erklären? Das ist symbolisch gemeint, und heisst so viel wie die Auseinandersetzung oder den Kampf aufnehmen!» sage ich zum Hund. «Lass es uns doch lieber einen Schlagabtausch nennen! Hund möchte nicht, dass du K.O gehst!» flappst der Hund zurück. «Ach was Hund, denke eher du hast dich überschätzt und ziehst nun den Schwanz ein!» triumphiere ich auf.

«Och nein aber auch, hat sich der Mensch heute auf die Wortableitung von SCHÄTZUNGEN eingeschossen! Damit ich nun meine Ruhe habe, du musst sofort los, sonst kann ich gut abschätzen, dass du zur ersten Sitzung zu spät kommen wirst!» triumphiert der Hund nun seinerseits. Bevor ich etwas entgegnen kann meldet er sich erneut zu Wort. «Spar dir nun die abschätzigen Kommentare und besinne dich lieber auf deine angepriesene Wertschätzung! Denn nur wenn ich diese nun endlich zu spüren bekomme, könnte der Hund sich für den Menschen zum Goldschatz entpuppen und dich gleich zur Arbeit begleiten. Nach meiner Einschätzung würde der Menschen dann gerade noch rechtzeitig zur Sitzung erscheinen!»

«Ist dies nun eine Erpressung?» rufe ich empört zurück. «Ach nenne es wie du willst! Ich an deiner Stelle würde einfach nicht mehr zulange warten, denn der Sekundenzeiger auf der Uhr dreht seine Runden gnadenlos!» entgegnet der Hund während er auf seinem Hinterteil sitzend vor mir aufgeplustert hat.

«OKEY Vierbeiner! Was willst du hören?» frage ich ungeduldig. «Ach Mensch, das weisst du doch ganz genau!» winkt der Hund ab. «Ach, ENTSCHULDIGUNG VIERBEINER! ES TUT MIR LEID UND ICH BIN SEHR FROH UND SCHÄTZE ES UNGEMEIN, DASSICH AUF DEINE HILFE ZÄHLEN KANN!» sage ich laut und deutlich.

«Naja Mensch, das geht doch sicherlich noch etwas besser oder?» fährt mir der Hund ins Wort. «Na gut, ich werde natürlich gleich nach der Arbeit dein Vorrat an Kirschstängeli auffüllen!» füge ich an. «Na siehst du Mensch, geht doch! Frage mich einfach warum du dich immer so schwer tust mit der Entgegenbringen deiner Wertschätzung gegenüber mir! Aber lass uns nun schleunigst los, sonst wird’s sogar trotz meiner Hilfe eng!»

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