| HUNDEWEISHEITEN |

«Weisst du was der Unterschied zwischen deiner Spezies und unserer ist, wenn ein Leben zu Ende geht?» will der Hund von mir wissen, als wir gemütlich auf dem Sofa sitzen und jeder für sich seinen Gedanken nachhängt. «Da gibt es wahrscheinlich einige.» entgegne ich. «Da hat der Mensch recht.»  wirft der Hund ein. «Okey, war dies nun schon alles zu diesem Thema aus Hundes Schnauze?» sage ich erstaunt zum Hund. «Nein, aber da der Mensch ja gleich wieder dazwischen quatschen muss, konnte ich einfach noch nicht genauer ausführen.» zischt es aus Hundes Schnauze. «Dann bin ich nun still und horche den Ausführungen des Vierbeiners.» murmle ich leise vor mich hin.

«Wie ich dir schon mehrfach erklärt habe, ist der Einsatz bei dir nicht der erste Einsatz welcher ich im Auftrag der Blindenführhundeschule leiste.» beginnt der Hund zu erzählen. «Oje, wenn der Vierbeiner die Geschichte so beginnt wird es zum einen anstrengend und zum anderen unendlich lang.» kann ich mir zwar leise aber leider doch gut hörbar meinen Kommentar nicht verkneifen. «Wie meint der Mensch?» faucht es aus der Schnauze des Hundes zurück. «Nichts, nichts Hund. Fahre ruhig weiter.» versuche ich den Hund wieder auf das Thema zu lenken.

«Du kannst mit den Augen rollen, wie du willst, Fakt ist, ich bin schon seit vielen, vielen Jahren im Dienste der Menschheit unterwegs und habe dem entsprechend schon so einiges erlebt. Lasse dir das mal wieder gesagt sein. So und nun kommen wir endlich zum eigentlichen Thema. In der Spezies Mensch, wird mit dem Tod ganz anders umgegangen. Ist jemand krank, wird dieser betreut und gepflegt, Ihr versucht dem Menschen in den letzten Stunden noch so nahe zu sein, wie jeder in diesem Moment die Kraft dazu hat.» führt der Hund aus. «Das ist doch eine schöne Sache, oder?» will ich vom Hund wissen.

«Natürlich Mensch.» entgegnet der Hund. «Läuft dies in der Tierwelt denn nicht gleich ab?» sage ich fragend in die Richtung des Hundes. «Ach weisst du Mensch, nehmen wir als Beispiel einmal die Haustiere. Oft werden beispielsweise wir Hunde einzeln gehalten. Auch wenn du noch heute meinst, du könntest mich verstehen, lasse dir nochmals gesagt sein, dies stimmt nicht und könnte für dich einmal ganz böse enden.

Wie auch immer. Worauf ich hinauswill…  Je nach dem was wir haben, verändert sich unser Gang, wir fressen nicht mehr und werden sehr dünn, oder können sonst in irgendeiner Weise desorientiert wirken. Aber was uns wirklich plagt und wie schlimm es steht, können wir gegenüber euch Menschen nicht ausdrücken. Somit kann es durchaus vorkommen, dass wir eine morgens einfach nicht mehr auf dieser Erde erwachen.» beendet der Hund seinen Monolog.

«Dies ist eigentlich sehr traurig Vierbeiner.» gebe ich leise zur Antwort. Einige Zeit schweigen Beide. Ich bemerke, wie der Hund mich beobachtet und dann als erster das Wort ergreift. «Mensch, kann es sein, dass du gerade an etwas denkst in diesem Zusammenhang?» «Mein Vierbeiner hat recht. Mir kommt gerade eine Geschichte in den Sinn.» sage ich zum Hund. «Dann lass mal hören.» sagt der Hund während er dicht neben mir Platz nimmt. «Ich kannte da mal eine Familie, welche Zwerghasen hatte. Als eines Morgens der Junge die Hasen füttern ging, fand er einen der Hasen so vor, dass er nicht sicher war, ob dieser noch lebte. Er rief dann seinen Vater. Es war leider so wie vom Jungen befürchtet, der Hase war tot.

Sie fanden keine äusserlichen Spuren, welche auf irgendeine Verletzung oder so hindeuteten. Überhaupt wies nichts darauf hin, dass es dem Hasen nicht gut gehen könnte. Er frass, war agil und spielte und hüpfte herum. Er war etwas dünner, als seine Artgenossen im Stall, aber dies wurde darauf zurückgeführt, dass es ein Weibchen war und die anderen eben Männchen.» führe ich aus. «Darf ich dich aufklären, dass Hasen, um in der Natur zu überleben, auch dann noch rumhüpfen und fressen, wenn es ihnen bereits nicht mehr gut geht. Dies machen die Hasen, um nicht den Fuchs oder was auch immer anzulocken. Dies würde für die Familie wohl oder übel nichts Gutes bedeuten.» fügt der Hund an. «Ach ja, spannend. Dies wusste ich nicht und ist sehr eindrücklich.» entgegne ich erstaunt. «Tja mein lieber Mensch. Tja, Ich sag es dir ja immer wieder. Ihr könnt von uns Tieren noch sehr viel lernen. Ihr habt nur immer das Gefühl die schlauste Spezies auf diesem Planet zu sein.»

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