| SCHWEINDERL |

«Mensch darf ich dich mal was fragen?» sagt der Hund zu mir während wir gemütlich auf dem Nachhauseweg sind. «Natürlich Vierbeiner! Was möchtest du denn wissen!» entgegne ich «Du, also die Spezies Mensch, zu welcher auch du angehören sollst…» Beginnt der Hund. «Hey, hey, was heisst hier auch dazu gehören sollst?» fahre ich dem Hund ins Wort. «Naja, ich bin mir nicht immer sicher, ob du wirklich zu dieser Spezies gehörst!» wirft der Hund ein.

«Wie darf ich dies nun wieder verstehen?» entgegne ich verblüfft. «Voilà, dein affiges Verhalten erinnert mich des Öfteren eher an diese Spezies!» entgegnet der Hund. «Da haben wir ja eine Gemeinsamkeit, Vierbeiner!» kontere ich. «Der Mensch will nun also behaupten, ich würde mich benehmen wie ein Affe?» fährt der Hund mir ins Wort. «Nein, nein Vierbeiner! Das wäre zu billig und nachgelabbert!» sage ich zum Hund. «Ach, wäre aber durchaus dein Stil!» murmelt der Hund dazwischen. «Jaja, Vierbeiner, wie witzig! Aber nun zurück zu dir! Machen wir doch mit dir ein kleines Rätsel! Mal schauen, wie lange du benötigst um heraus zu finden, zu welcher Spezies ich dich zuordne!» sage ich zum Hund.

«Spielen wir hier «Was bin ich?» mit Robert Lembke?» seufzt der Hund vor sich hin. «Du kennst «Was bin ich?»!» rufe ich begeistert zum Hund hinunter. «Mensch nicht so laut, die Leute um uns herum schauen schon wieder alle hin, und denken sich, die Seheinschränkung scheint das kleinere Übel zu sein!» flüstert der Hund mir zu. «Keine Sorge Hund, das lasse mal mein Problem sein! Nun aber zurück zu «Was bin ich?»! Warum kennst du diese Sendung!» will ich vom Hund wissen. «Wie oft muss ich es dir noch erklären! Ich war schon zu Zeiten, als du noch hinter dem Mond im Sandkasten gespielt hast, bereits im Dienste des Menschen unterwegs!» wirft der Hund mit einer gewissen Überheblichkeit in seiner Stimme ein. «Klar doch!» rufe ich laut heraus und muss loslachen. Noch bevor der Hund etwas entgegnen kann, versuche ich mit ernster Stimme anzufügen. «DAS merkt man gut!»

«Was merkt der Mensch?» höre ich den Hund in einem Tonfall sagen, welcher mich sine Verärgerung spüren lässt. «Dass du nicht mehr der Jüngste bist!» entgegne ich. «Ach ja und anhand von was?» will der Hund von mir wissen. «Anhand deines angeschlagenen Tempos!» beantworte ich die Frage des Hundes und muss wieder loslachen. «Wie überaus witzig der Mensch heute ist! Dann lass uns doch lieber „was bin ich“ spielen, Mensch!» lenkt der Hund ab.

«Also, wir waren ja dabei zu erraten, zu welcher Spezies du gehörst!» beginne ich. Ich höre den Hund tief seufzen und kann das Rollen der Augen förmlich spüren. Ich gehe aber nicht darauf ein und fahre fort. «Zuerst aber noch die alles entscheidende Frage! Vierbeiner, welches Schweinderl hättens den gernee?» «Das schwarze!» ist die umgehende Antwort des Hundes. «Ach wie passend! In jeder Beziehung!» kontere ich blitzschnell. «Wie darf ich dies verstehen?» wirft der Hund ein. «Das klären wir später! Nun zurück zum Spiel!» sage ich zum Hund. «Äh, Herr Lembke, ich hätte da noch eine Frage! bin ich heute der Kandidat und die Ratetruppe in Personalunion?» wirft der Hund fragend ein. «Mangels anwesenden Lebewesen, hat der Vierbeiner dies gut erkannt! Also hier nun das Geräusch! «Blööckkk»» sage ich zum Hund. «Ach nein Mensch, Scheissspiel! Lass uns lieber auf den Einstieg unseres Gespräches zurückkommen!» winkt der Hund ab.

«Du kleine Spassbremse! Aber gut, was war des Thema?» entgegne ich. «Warum die Menschheit so verlogen ist.» will der Hund wissen. «Ich weiss nun wirklich nicht, was du meinst Vierbeiner!» sage ich mit ernster Stimme. «Als Vierbeiner im Dienst, begleite ich dich ja beinahe überall hin! Während ich dann auf meinen nächsten Einsatz warte, habe ich genügend Zeit um mich Euch und euren Aussagen zu widmen! Dabei beobachte ich, dass ihr sehr oft, lass es mich mal so formulieren, nicht ganz ehrlich miteinander umgeht!» erklärt sich der Hund. Ich halte einen Moment inne und sage dann zum Hund. «Kannst du mir dies etwas genauer erläutern?» «Die Menschen neigen dazu, für ihr eigenes Wohlbefinden und um gut dazustehen, die Dinge nicht immer ganz wahrheitsgetreu wieder zu geben! Wie oft beobachte und höre ich, dass jemand hier diese Aussage macht um dann dort drüben etwas anderes von sich zu geben!» klärt mich der Hund auf. Bevor ich was sagen kann, fügt der Hund an. «Ich spreche da vor allem euer berufliches Umfeld an! Da wird, um es in der Zockersprache zu sagen, mit gezinkten Karten gespielt!» teilt mir der Hund seine Beobachtungen mit. «Ja Vierbeiner, da hast du leider recht, die Menschheit neigt dazu, für sich das Optimum herauszuholen. Da ist es bei Euch um einiges einfacher. du gehst offen und ohne Vorbehalt auf jeden zu!» sage ich zum Hund.

«Dann kann sich Mensch ja mal eine Scheibe abschneiden bei seinem Vierbeiner!» ist die stolze Antwort des Hundes. Ich muss schmunzeln und sage zum Hund. «Wenn sich aber jemand wagt, sich an der Schachtel Kirschstängeli des Hundes  zu vergreifen, dann kommen selbst beim Vierbeiner menschliche Züge zum Vorschein!»

One Comment on “| SCHWEINDERL |”

  1. Witzig, wie immer! Ein schönes Wochenende, jetzt stimmt sogar das Wetter.
    Herzlichst Margrit

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