| PANIKMACHE |

«Mensch, hast du heute die Presse schon gelesen?» will der Hund von mir wissen, während wir uns auf dem Arbeitsweg befinden. «Nein Vierbeiner, aber gehört.» entgegne ich und muss dabei schmunzeln. «Ach, würde es der Mensch nur in anderen Fällen auch immer so genau nehmen.» fährt mir der Hund ins Wort. «Hach, ist mein Vierbeiner schon wieder eingeschnappt. Um deine Frage zu beantworten, ja ich habe die Tagespresse mir heute Morgen schon zu Gemüte geführt.» sage ich zum Hund und muss dabei mit den Augen rollen. «Und?» will der Hund wissen. «Was und?» entgegen ich . «Mensch, du nervst heute Morgen wieder mal zünftig. Was ist deine Meinung zum Corona Virus und der Berichterstattung in diesem Zusammenhang?» zischt der Hund zurück.

«Ach so, warum sagst du dies nicht gleich von Beginn weg und sprichst stattdessen in Rätseln?» sage ich ruhig zum Hund. «Mensch, bist du so blöd oder tust du so blöd. Coronavirus ist das Thema schlecht hin. Das müsste sogar dir bewusst sein.» schnaubt mich der Hund an. «Hund, es ist ja spannend in verschiedenen Richtungen. Noch vor wenigen Tagen, als das Virus noch relativ weit weg war, berichteten alle darüber aber immer so mit einer gewissen Gelassenheit, weil es ja noch weit weg ist. Seit das Virus in Italien angekommen ist, hat der Wind in der Berichterstattung schon ein erstes Mal gedreht. Seit nun der erste Fall in der Schweiz bekannt ist, ist eine gewisse Hysterie spürbar. Dies führt mich gerade zum nächsten Thema. Im Zeitalter der Fake News weiss ich als Leser schon gar nicht mehr was ich glauben soll.» erzähle ich dem Hund meine Sicht der Dinge. Plötzlich fällt dieser mir ins Wort. «Du meinst, es wird unnötig übertrieben?»

«Vierbeiner, ich weiss es nicht. Wenn ich höre, dass Stand heute pro Jahr um ein Vielfaches mehr Menschen an einer gewöhnlichen Saisongrippe sterben als an diesem Coronavirus, dann könnte ich ja zur Ansicht gelangen, dass hier etwas auf Hysterie gemacht wird. Wenn ich dann aber höre wie schnell es sich verbreitet und welche Massnahmen beispielsweise in Italien eingeleitet werden, dann macht mir dies natürlich Sorgen.» beende ich meinen Monolog.

«Da hat der Mensch etwas erwähnt, was mich dann bei eurer Spezies immer wieder in Verwunderung versetzt. Nun werden in Italien gemäss Medienberichten ganze Dörfer hermetisch abgeriegelt, und was macht die Zunft der Journalisten? Sie senden Ihre Berichterstatter in eben diese Regionen, um darüber zu berichten. Kannst du mir mal erklären, warum ihr dies macht?» will der Hund von mir wissen.

«Da fragst du definitiv den Falschen, Hund. Ich bin erstens kein Journalist und zweitens kann ich es auch nicht verstehen. Zumal es sich ja hier nicht um Italienkorrespondenten handelt, welche schon in Italien leben. Vielmehr sind es die kleineren Fernsehanstalten und Radios sowie Online TV Sender die ihre VJ’s in die Sonnenstube der Schweiz schicken.»  sage ich zum Hund und schüttle dabei den Kopf.

«Da gebe ich dem Menschen ausnahmsweise mal recht. Dann kehren diese Journis nach Hause von ihren Befragungen an den Haustüren und, welch Wunder, zack bumm der Virus ist auch in der Deutschschweiz auf dem Vormarsch. Da muss ich nun niemand wundern.» entgegnet der Hund und schüttelt nun seinerseits den Kopf. «Du siehst Vierbeiner, es ist enorm schwierig für uns Laien abzuschätzen wie ernst die ganze Sache genommen werden muss oder soll. Glaubt man den veröffentlichen Zahlen, ist der Virus für gut 80 Prozent kein Problem. In etwa vergleichbar mit einer Erkältung. Für rund 14 Prozent hat es etwas schwerwiegendere Folgen, welche zur medikamentösen Behandlung  führen und für 2 Prozent ist er leider tödlich.  Das tönt nun nicht extrem gravierend, aber können wir uns noch auf diese Informationen verlassen?» sage ich zum Hund. «Glaubt man gewissen Fachkräften und den zitierten Forschern, sollten wir dies bezweifeln und das Ganze viel ernster nehmen. Hingegen informiert uns das BAG, dass die Schweiz noch alles im Griff habe und weder die Grenzen noch das öffentliche Leben eingeschränkt werden müsse. Die Spitäler seien gerüstet und die Schweiz sei gewappnet.» fügt der Hund an.

«Hund wir können es drehen und wenden wie wir wollen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten was weiter geht. Wir müssen schauen, dass wir die Hygienevorschriften gut einhalten.» entgegne ich dem Hund.

«Mensch wir müssen unbedingt noch meinen Vorrat an Kirschstängeli aufstocken. Denn ich habe gehört, Hitze und Alkohol sollen dem Virus gar nicht schmecken. Wenn du also lieb zu mir bist, könnte ich mir durchaus vorstellen, dir das eine oder andere Kirschstängeli abzugeben.»

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert