REPOST vom 5.5.17 – | Kleider machen Leute, ähhh Hunde! |

„Mensch! Hast du eben den armen Artgenossen von mir gesehen?“ fragt mich der Hund ganz empört, während wir auf einem lauschigen Waldweg spazieren. „Einen Artgenossen? Meinst du den armen Teufel, der von seinem Besitzer in Kleidung für Hunde gezwängt wurde?“ entgegne ich dem Hund während ich ihn erstaunt anschaue. „Der arme Kerl sieht ja aus wie eine Mettwurst auf vier Beinen, mit farbigem Korsett!“ kopfschüttelnd trottet der Hund weiter und kann sich kaum erholen.  

„Tja mein lieber Freund, ich hoffe es wird dir wieder einmal bewusst wie gut du es bei mir hast!“ antworte ich dem Hund schmunzelnd. „Darf ich dich fragen, was euch Menschen zu so einer fürchterlichen Tat veranlasst?“ der Hund mustert mich abwartend. Er scheint meinen Beitrag wohl nicht gehört zu haben. „Ich frage mich wo der Tierschutz bleibt, wenn Hund diesen mal gebrauchen könnte! Aber das ist für die Damen und Herren wohl mal wieder nur eine Bagatelle!“ murmelt der Hund seinen Monolog weiter vor sich hin. „Halllooo Hund!“ rufe ich ihm zu um ihn in seinem Redefluss zu stoppen. „Kann es sein, dass dich die Mettwurst auf vier Beinen so beschäftigt, dass du deinen Freigang gar nicht auskostest?“ sage ich erstaunt zum Hund. „Mensch! Die Damen und Herren des Tierschutzes kommen mir vor wie die Mitarbeiter auf deinen Amtsstellen und Hilfsorganisationen im Seh- und Blindenwesen!“ redet der Hund weiter auf mich ein. Jetzt hat er mein Interesse definitiv geweckt. „Wie meint du das?“ will ich von ihm wissen.

„Das ist ja wohl offensichtlich! In beiden Fällen haben Betroffene mit, um es in deinen Worten zu formulieren, mit Trockenschwimmern zu tun. Haben irrsinnig viele Ausbildungsdiplome an der Wand hängen, kennen aber unsere Probleme und Sorgen nicht aus eigener Erfahrung. Und das in diesem speziellen Fall Wort wörtlich gemeint! Oder hast du das Gefühl, dass die Hunde freiwillig mit Kleidern rumlaufen würden?“ immer noch sprudelt es aus dem Hund heraus.

„Gut, da fragst du nun definitiv den Falschen! Denn Erstens ziehe ich dir keine Kleider über das Fell und Zweitens hättest du eben die Möglichkeit gehabt, deinen Artgenossen direkt zu fragen, ob es ihm gefällt, Kleider zu tragen!“ beantworte ich die Frage des Hundes. „Glaube mir, wenn der auch nur noch einen Funken tierischen Instinkt besitzt, trägt der diesen farbenfrohen Fummel nie und nimmer freiwillig. Unsere Spezies soll ja vom Wolf domestiziert sein. Daher kann ich mir im besten Willen nicht vorstellen, dass jemals ein Wolf in einem gestrickten, rosafarbenen Kleidchen auf die Jagt gehen würde!“ zischt der Hund mir noch immer sichtlich verärgert entgegen.

„Naja, der Wolf hätte dann zumindest die Beute schneller erlegt, da sich sein Opfer vor Lachen auf dem Boden wälzt und vergisst zu flüchten!“ entgegne ich dem Hund schmunzelnd. „Mach dich nur lustig du Feierabend- Komiker!“ faucht mich der Hund beleidigt an. „Ohhh, das Thema scheint dem Hund ja wirklich am Herzen zu liegen?“ stelle ich mit ernster Mine fest. „Natürlich liegt mir das am Herzen, es macht mich sogar wütend, wenn die Menschheit wieder mal zu wissen glaubt was für uns das Beste ist. Ist ja noch schlimmer als bei deinen sogenannten Experten in den Fachstellen, denn diese sind zumindest aus der gleichen Spezies. Bei den hochgelobten Tierschützern ist das definitiv nicht der Fall!“ redet sich der Hund nun in Rage.

„Ich kann deinen Ärger gut nachvollziehen, aber im Moment können wir wohl nichts ändern. Darum lass uns nach Hause gehen, eines deiner Lieblings-Tapes anhören und dazu eine Schachtel Kirschstängeli geniessen!“ sage ich zum Hund, während ich ihm aufmunternd über den Kopf streichle.

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