| Hitze-Dauerwelle |

«Guten Morgen lieber Hund! Morgenstund hat Gold im Mund, lass uns also früh los, damit wir auf unserer Runde der Hitze noch etwas entkommen!» rufe ich dem Hund zu während ich die Schuhe schnüre. «Ach nein, der Mond ist noch nicht mal richtig untergegangen, somit bin ich noch im Tiefschlaf. Und schon ärgert mich der Mensch bereits mal wieder mit seiner penetranten, Guten-Laune-Stimmung!» ächzt der Hund auf seiner Oase zurück. «Ouu, schönen guten Morgen an meinen Morgenmuffel! Hat der liebe Hund gut geschlafen?» hake ich nach. «Mensch halt einfach die Klappe, deine „ach wie bin ich gut gelaunt und ich habe euch alle lieb“ Stimmung ist mitten in der Nacht kaum auszuhalten!» gibt der Hund mit zusammengepresster Schnauze von sich.

«Hör zu Hund, es ist mir bewusst, dass bei deinem schwarzen Fell und den zurzeit sehr hohen Temperaturen es durchaus etwas unangenehm werden kann! Aber, wenn ich mir schon die Mühe nehme und in aller Herrgottsfrüh mit dir durch die Wälder ziehen will, ertrage ich es auch nicht besonders wenn ich angeschnauzt werde!» richte ich mich ernst an den Hund. «Schön sieht es der Mensch wenigstens ein, dass sein treuer Begleiter, mit der pechschwarzen und überlangen Ganzkörper-Behaarung in dieser unerträglichen Hitze vom Schöpfer nicht gerade bevorteilt wird!» knirscht der Hund noch immer leicht genervt entgegen.

«Es ist mir durchaus bewusst, dass dein tiefschwarzes Fell nicht gerade die ideale Bekleidung für diesen Sommer ist! Aber hey, im Winter gibt es dafür schön warm!» kontere ich, während ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen kann. «Ach wie lustig der Mensch zur frühen Stunde bereits wieder sein kann!» sagt der Hund mit ironischem Unterton. Gerade als ich ihn auffordern will endlich aufzustehen, kommt mir der Hund zuvor. «Ja, klar, der Mensch kann gut reden! Er geht ja so alle paar Wochen seine paar wenigen Haupthaare stutzen, damit er auch ja nicht zu heiss hat! Nicht mehr lange, und du kannst dir die Besuche beim Frisör sparen!»

«Was willst du mir mit dieser Bemerkung mitteilen?» will ich vom Hund wissen. «Naja man könnte es auch Waldsterben auf höchster Ebene nennen!» sagt der Hund während er sich vor Lachen kaum halten kann. «Jaja Hund, hab’s verstanden! Einen Vorteil habe ich aber! Ich leide durch dies nicht so unter der Hitze!» entgegne ich. «Das sehe ich anders! Ich musste gestern einem eurer Gespräche lauschen, bei welchem mein lieber Mensch sich dahin gehend äusserte, dass der nächste Frisör Termin wieder anstehe, da es im Sommer mit längeren Haaren warm werden könne!» kontert der Hund blitzschnell.

«Tja, auch ein Wald mit nur noch wenigen Bäumen muss unterhalten und gepflegt werden!» kontere ich nun umgehend. «Nett, und wo bleibt die Pflege für mein unheimliches schönes, gepflegtes und vor allem dichtes Fell?» will der Hund wissen. «ich darf den Hund wieder einmal aufklären, dass es in eurer Gilde wichtig ist, sagen wir es mal so, in einer Art Uniform zum Dienst zu erscheinen. Da geht es nicht, wenn mein treuer Vierbeiner seinen Dienst mit Tenü Bauchfrei antritt!» kann ich gerade noch sagen, bevor mich ein Lachanfall übermannt.

«Wenn sich der Mensch dann mal wieder einklinken könnte? Wir sprechen von einem etwas kürzeren Fell, welches in etwa zu vergleichen ist, mit einem Kurzhaarschnitt, wie es in eurer Spezies getragen wird, wenn die Herren in den Militärdienst einrücken! Da wird meines Wissens auch keine offene, gelockte Frisur im Dienst getragen oder?» entgegnet mir der Hund herausfordernd. «Schon gut Hund, ich gebe auf, werde nach unserer Rückkehr umgehend den Hundesalon kontaktieren und versuchen in nützlicher Frist einen Termin für dich zu ergattern! Aber nun komm endlich, sonst sind wir trotz frühem Aufstehen verschwitzt bevor wir beide den Dienstweg in Angriff nehmen!»

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