| HAMSTER(N) |

«Mensch, du glaubst es mir wahrscheinlich nicht, aber einige der Regale in diesem Supermarkt sind ziemlich leer gefegt.» sagt der Hund zu mir als wir durch den Supermarkt gehen. «Doch Hund ich glaube dir. Es war auch in den Medien von Hamsterkäufen zu lesen.» gebe ich dem Hund kopfschüttelnd zur Antwort. «Warum um Himmels Willen kauft eure Spezies Hamster? Die müsst ihr ja füttern und ausmisten. » fragt der Hund in einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen. «Ist jetzt nicht wahr Vierbeiner. Das ist jetzt ein Scherz meines Begleitkomikers. Gebe ich erneut kopfschüttelnd dem Hund zur Antwort. Was, dass die Regale fast leer gefegt sind von euch Angsthasen?» ist die leicht trottlige Antwort des Hundes.

Ungläubig und mit einem Gesichtsausdruck zwischen Entsetzen und Losprusten, bleibe ich unvermittelt stehen und muss mich zuerst ab dem Gehörten sammeln. Der Hund muss wohl oder übel ebenfalls stehen bleiben und will nach einigen Sekunden des Sammeln von mir erstaunt wissen. «Hey Mensch spinnst du? Du kannst doch nicht einfach so ruckartig und ohne nur die kleinste Vorwarnung stehen bleiben. Dank dir habe ich mir fast den linken Hinterlauf gezerrt.»

«Entschuldigung Vierbeiner, glaube eher du hast den Kopf zu fest angestossen und bist nun nicht mehr ganz bei Sinnen.» Teile ich dem Hund meine Sicht der Lage dar. «Ähh, ich glaube eher der Mensch hat gerade etwas Honig im Kopf. Labert irgendetwas von wegen Hamster Käufen und bleibt dann so abrupt stehen, dass sich sein treuer Begleiter fast eine Verletzung einfängt. Hat daneben noch die Frechheit zu behaupten, ich hätte einen Knall. Pha was Hund sich im Dienst alles gefallen lassen muss…» empört sich der Vierbeiner lauthals im Laden. «Wäre es meinem Begleiter möglich, eventuell die Lautstärke seines Stimmorgans so zu drosseln, dass nicht der ganze Laden mitbekommt, dass wir hier sind? Dank deinem Verhalten schauen eh schon alle zu uns und denken wohl, die Seheinschränkung scheint das kleinere Übel zu sein. Der spricht schon mit seinem Begleiter.» flüstere ich dem Hund zu.

«Da haben sie sogar recht Mensch. denn Oder kennst du jemand, der mit seinem Vierbeiner eine Unterhaltung führen kann?» antwortet der Vierbeiner unbeeindruckt, denn er drosselt die Lautstärke seiner Stimme nicht mal ansatzweise. «Ach es hat keinen Sinn mit dir und es kommt nun wirklich auch nicht mehr darauf an. Es haben uns eh schon alle mitleidig angeschaut. Also kommen wir zurück auf deinen Input von wegen leeren Regalen.» entgegne ich dem Hund. «Ich habe das Gefühl, ihr übertreibt es ein wenig mit der Panikmache. Was macht ihr mit all den Dosen welche ihr zu Hause bunkert? Dies reicht für ein Jahr. Es ist doch ein Virus absolut vergleichbar mit der saisonalen Grippe. Ihr könnt doch in Zukunft nicht bei jeder Grippewelle eure Vorratskeller befüllen. Dies schreit förmlich nach Foodwaste. Denn eines ist meiner Meinung nach gewiss, sobald die Welle abflacht, werden die Dosen im Keller vergessen und nach einigen Monaten wohl entsorgt.» ereifert sich der Hund. «Leider hat mein treuer Begleiter nicht ganz unrecht. Es bleibt aber nicht bei den Lebensmitteln, auch bei Desinfektionsmitteln und Masken hamstern die Leute, Medienberichten zu Folge. Dies führt dann in den Kliniken zu neuen Problemen.» füge ich an. Ich hebe den Einkaufkorb hoch, um weiter gehen zu können, als offensichtlich Einiges aus diesem fällt. Als das Scheppern verklungen ist, sage ich zum Hund. «Hast du dich nun nicht gerade darüber aufgeregt, dass die Spezies Mensch bei gewissen Produkten völlig panikmässig einkauft?»

«Genau Mensch.» flapst der Hund zurück. «Okey Warum machst du denn nun genau das Gleiche?» will ich vom Hund wissen. «Warum der Mensch die Schuld nun auf mich abschiebt ist mir unerklärlich. Auch wenn es dir entgangen zu sein scheint, der Einkaufskorb neben dir gehört dir. Ich bin hier nur der Begleiter. Glaube mir, die Menschen rund um uns herum, welche gerade mit offenem Mund an uns vorbeigehen, haben wohl nicht ab mir, sondern ab dir Fragen.» triumphiert der Hund.

Bevor ich etwas entgegnen kann meldet sich der Hund erneut zu Wort. «Ich habe nun definitiv den Eindruck, die Leute fragen sich ob du mit Alkohol die Seheinschränkung  zu vergessen versuchst.» «Ach das glaube ich nicht,  denn Alkohol soll ja den Virus fernhalten, hast du gesagt.» zische ich den Hund an und lese die Schachteln hastig zusammen. «Ach Mensch, das war leider Fakenews denen wir da auf den Leim gegangen sind.» lächelt der Hund verlegen.

«Danke Vierbeiner, Danke! Wirklich nett. Dann können wir nun die Schachteln wieder ins Regal zurückstellen, damit alle die wollen auch noch die eine oder andere Schachtel kaufen können und wir nicht in einigen Monaten wegwerfen müssen, weil sie nicht mehr haltbar sind.»

One Comment on “| HAMSTER(N) |”

  1. Gute Geschichte, es ist vieles Panikmache. Ich wünsche Dir und Deinem Hund und der übrigen Familie eine virusfreie Zeit und freue mich auf die nächste Geschichte.
    liebe Grüsse Margrit

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