| PROJEKT |

«Hey Fellnase! Ich brauche wieder einmal deinen Rat!» rufe ich dem Hund zu während ich vor meinem Laptop sitze. «Kleinen Moment Zweibeiner, ich werde umgehend zur Verfügung stehen. Muss nur noch kurz meine Psychologen Utensilien und meine Stoppuhr holen gehen.» ruft der Hund mir zu während er an mir vorbei in den Keller hetzt. «Och nein, ich will nur einen Rat und keine Sitzung.» rufe ich dem Hund hinterher. «Also mein lieber Mensch, setz dich neben mich auf das Sofa. Ich muss nur noch kurz die Uhr starten und dann bin ich ganz Ohr.» sagt der Hund zu mir während er an seiner Stoppuhr herum macht.

«Wie gesagt Vierbeiner, ich benötige nur einen Rat und keine überzahlte Therapiestunde.» erwidere ich die Aufforderung des Hundes. «Das sagst du immer, und dann geht es immer stundenlang.» wiederspricht der Hund. «Was für eine Übertreibung, Vierbeiner.» empöre ich mich. «Ja, ja Mensch, setz dich nun hin und lass mal hören. Sollte es wirklich so sein, dass ich lediglich einen kleinen Tipp von mir geben muss, können wir über den Tarif natürlich verhandeln.» wirft der Hund ein. «Phhaa, lass dir gesagt sein, ich verhandle mit dir nicht über den Kirschstängeli Vorrat.» entgegne ich. «Okey Mensch, dann kannst du gerne aufstehen und gehen. ich bin nicht derjenige von uns beiden, welcher einen Rat benötigt.» sagt der Hund zu mir und nimmt dabei wichtig seine Doktorbrille ab seiner Nase.

«Gut Hund, nun können wir endlich auf einer normalen Basis sprechen.» sage ich erleichtert. «NORMAL? Das ist bei dir gar nichts.» wirft der Hund ein. «Ja, ja Hund, dies ist aber auch erst seit deinem Einzug so.» frotzle ich zurück. «Mensch, du bewegst dich mit deiner Aussagen wieder einmal auf sehr, sehr, sehr dünnen Eis. In Anbetracht meiner drei SEHR, hat der Mensch eventuell bemerkt, wie dünn das Eis unter seinen Füssen sein muss.» sinniert der Hund.

«Darf ich fragen was unter dem Eis für eine Grundlage ist?» unterbreche ich den Hund. «Mensch, was spielt dies für eine Rolle?» will der Hund leicht genervt wissen. «Eine sehr, sehr wichtige. Hund bemerke, ich habe das Wort sehr nur zweimal benutzt. Was dem Hund signalisieren soll es ist nicht ganz so von einer Wichtigkeit wie bei Hundes Aussage.» sage ich zum Hund mit einem Schmunzeln.

«Lass den Quatsch und sage mir warum du nach dem Untergrund gefragt hast.» zischt der Hund mich an. «Ist doch logisch Vierbeiner. Ist unter dem Eis fester Boden kann ich es trotz sehr, sehr, sehr dünnem Eis wagen einzubrechen. Ist aber unter dem Eis Wasser, könnte es unangenehmer werden. Wenn du weisst was ich meine?» kläre ich den Hund mit einem breiten Grinsen auf. Der Hund schaut mich verärgert an und zischt mir dann zu. «Es ist Wasser, und zwar nicht nur eine kleine Wasserlache, sondern ein tiefer, tiefer See!» «Ach herrjeh, dann muss ich wohl vorsichtig sein. Könnte sein, dass ich nicht schon am Uferrand einsinke, was dann mehr als nur unangenehm werden könnte.» kann ich mir meinen Kommentar nicht verkneifen.

«Lasse dir gesagt sein! Der Mensch befindet sich auf dünnem Eis in mitten des Sees.» faucht der Hund mich an. «Ach herrjeh, jetzt wo du es sagst, ich höre das Wasser unter meinen Füssen schon plätschern. Darum lasse uns doch lieber zurückkehren und das Thema vom Ufer aus angehen.» sage ich zum Hund und halte ihm seine Doktorbrille hin. «Ach wie schön, ich sehe, der Zweibeiner hat mich verstanden.» triumphiert der Hund und zieht sich die Brille wieder an, kramt sein Notizblock hervor und startet noch hastig die Uhr. «Vierbeiner, nehmen wir mal an, du hast eine Idee, ein Projekt, von welchem du überzeugt bist, es kann funktionieren. Dann erfährst du, dass jemand bereits einen Schritt weiter ist als du. Beginne ich zu erzählen. «Ja und jetzt?» wirft der Hund ein. «Ja was und jetzt, das Projekt ist somit obsolet!» sage ich bestimmt.

«Warum?» will der Hund wissen. «Weil mir einiges fehlt, und eben der andere bereits einige Schritte voraus ist.» sage ich zum Hund leicht genervt. «Ist den dein Projekt absolut deckungsgleich?» hackt der Hund nach. «Nein das nicht, aber vieles ist deckungsgleich.» entgegne ich. «Dann hilft es nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Überarbeite dein Konzept nochmals und besinne dich dabei auf die Stärken, welche dich ausmachen. Vorausgesetzt du hast welche.» stichelt der Hund.

«Danke Hund für den Aufsteller. So direkt hat mir nun noch keiner gesagt, dass ich keine Fähigkeiten habe.» murmle ich leise vor mich hin. «Doch, doch Mensch eine hervorragende Fähigkeit hast du!» ruft der Hund mir zu während er sich aufmacht in seine Oase. «Ach ja dann bin ich ja mal gespannt, obwohl es kaum was Schlaues sein kann.» murmle ich wieder leise vor mich hin. «Du sorgst dich wirklich hervorragend um mein wohl.» ruft der Hund mir zu. «Ach Vierbeiner, das hast du aber schön gesagt.» rufe ich dem Hund zu. «Wobei, eine Aufstockung meines Kirschstängeli Vorrates würde mein Wohlbefinden durchaus noch vertiefen.»

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert