«So, das war ein wirklich spannender Podcast den ich eben gehört habe!» sage ich zum Hund und lege meine Kopfhörer zur Seite. «Was war das Thema?» ruft der Hund mir aus seiner Oase zu und geniesst offensichtlich wieder einmal gerade ein ganzes Pack Kirschstängeli. «Im Podcast war ein sehr bekannter Werber der sich in der Schulbildung einbringt.» entgegne ich dem Hund. «Gut, und um was ging es genau?» will der Hund ungeduldig wissen. «Im Zusammenhang mit der 4. technischen Revolution, wird und hat sich bereits einiges verändert in unserem täglichen Leben. Damit die Menschheit dafür gerüstet ist, ich spreche da unter anderem die Arbeitswelt an, müssen wir bereits in der Grundschule beginnen einiges zu verändern.» gebe ich dem Hund meine eigene Zusammenfassung zum Besten.
«Könnest du bitte dies noch etwas konkreter ausdeutschen?» ruft mir der Hund ab seiner Oase zu und haut sich bereits das nächste Stängeli in den Rachen. «Gerne Hund! Einige Berufsgattungen haben sich heute schon verändert oder wurden durch Computer und Maschinen abgelöst. Denke nur mal an die Kassiererinnen und Kassierer im Grosshandel. Mit dem Selfscanning braucht es bereits weniger Personal, zum Einkassieren. Dies ist nur ein kleines Beispiel, wie sich der Arbeitsmarkt verändert. Der Werber ist der Ansicht, dass in der Schule ein gewisses Umdenken stattfinden muss. Nur so bleibt der Nachwuchs auch in Zukunft gut gerüstet um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Dafür setzt er sich aktiv ein.» erkläre ich dem Hund das Gehörte.
«Macht Sinn, was der Mensch da von sich gibt. Aber wie würde dies denn gemäss des Werbers in der Praxis aussehen?» wirft der Hund ein. «Natürlich müssen wir schreiben, lesen und rechnen können. Aber daneben müssen wir uns vermehrt darauf konzentrieren, Dinge zu erlernen, welche die künstliche Intelligenz nicht oder nicht so gut kann.» entgegne ich. «Spannend! Hat der Mensch mir hierfür auch ein Beispiel?» will der Hund wissen. «Kann dir gerne sagen, was der Werber da angesprochen hat. In der Schule sollte vermehrt die Kreativität, kritisches und analytisches Denken gefördert werden.» gebe ich dem Hund zur Antwort. «Spannend.» murmelt der Hund Gedanken versunken. «Ja, das ist wirklich spannend. So könnten in den Schulen mehr Aufgabestellungen als Projekte umgesetzt werden. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler kreativ zu sein, und die Idee dann auch umzusetzen. Dies würde bedeuten, sie müssten Prozesse definieren, gewisse Überlegungen und Arbeitsschritte und oder Vorgehensweise kritisch zu hinterfragen. Natürlich soll und darf das Kind dabei auch Fehler machen. Es lernt dabei auch an etwas dran zu bleiben, auch wenn es nicht auf Anhieb klappt. Dann kommt die Lehrperson zum Zuge. So nach dem Motto, okay das ging nun nicht so wie geplant, lass uns herausfinden, was oder warum es nicht so herauskam wie gewünscht und kreiere daraus eine neue Lösung oder Ansatz.» fasse ich das gehörte für den Hund weiter zusammen.
«Tönt doch sehr vernünftig.» ist die trockene und kurze Antwort des Hundes. «Du sagst es Hund. Das dachte ich mir, während ich der Diskussion lauschte, auch. Das wäre eigentlich relativ einfach umsetzbar. Dabei wäre es für mein Empfinden sogar noch sehr spannend. Ich wäre froh gewesen, einen solchen Unterricht besuchen zu dürfen.» entgegne ich dem Hund. «Das wäre wirklich gut gewesen, wenn der Mensch in seiner Jugend einen solchen Unterricht geniessen hätte dürfen. Er hätte dann gelernt seine Fehler zu erkennen. Ausserdem und was noch wichtiger wäre, er hätte gelernt, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.» ruft der Hund mir ab seiner Oase zu und schmeisst sich das xte Kirschstängeli in den Rachen.
«Mein lieber Vierbeiner! Ich hätte da gerade zwei Fragen an dich! Erstens, welche Schlüsse, und zweitens, hast du gerade eine Schachtel Kirschstängeli vertilgt während meiner Zusammenfassung?» rufe ich dem Hund erstaunt fragend zurück. «Gut Mensch, kommst du gleich selber auf das Wort Schlüsse zu sprechen. Im Zusammenhang mit diesem Wort kann ich gerade beide Fragen in einer Antwort abhandeln. Ja, ich habe soeben das letzte Kirschstängeli dieser Schachtel genüsslich verspiesen. Jetzt könnte der Menschen zum Schluss kommen lassen hätte können, dass sein Fehler in diesem Zusammenhang ist, nicht bemerkt zu haben, den Nachschub besorgt zu haben.» schwafelt der Hund geschwollen vor sich hin.
«Anhand deiner komplizierten Satzstellung komme ich zum Schluss, dass es wohl das Eine oder Andere zu viel gewesen ist.» gebe ich schmunzelnd zur Antwort. «Papperlapapp Mensch! Wegen einer Schachtel. Aber wenn ich nicht in Kürze Nachschub bekomme, könnte es stimmungsmässig in den Keller gehen.» teilt mir der Hund seine Sicht der Dinge mit.
«Keller ist ein gutes Stichwort. Ich habe für dich einige Schachtel Williams-Stängeli besorgt. Du findest sie im Kühlschrank im Keller unten. Du siehst Hund, auch wenn ich es in der Schule nicht aktiv Unterrichtet bekommen habe: ich habe zwar vergessen, Nachschub zu besorgen, aber gleich kreativ nachgedacht, was alternativ die Laune des Hundes aufhellen könnte – und schwuppdiwupp eine wirklich überragende Lösung in Form von Williamsstängeli aus dem Hut gezaubert.» triumphiere ich. «Naja, Glück gehabt, aber nehme dir doch lieber vor, kritisch darüber nach zu denken, warum du es versäumt hast, rechtzeitig mein Lager auf zu füllen.» Zischt der Hund mich an.
One Comment on “| LÖSUNGSORIENTIERT |”
Zurück vom Schwarzwald und schon wieder eine Kolumne zum Nachdenken.
Grüessli Margrit