| JUBILÄUM – TEIL 1 |

«Kann der Hund bitte bei MEINEM iPad den Ton leiser stellen, ich bin gerade am Verfassen einer neuen Geschichte!» pfeife ich den Hund an. «Ruhig Blut Mensch, sonst verfärbt sich deine Birne ins Dunkelrote, was dir – mit Verlaub – gar nicht gut steht!» höre ich den Hund unbeeindruckt ab seiner Oase sagen. Bevor ich darauf antworten kann, meldet sich der Hund noch einmal zu Wort. «Du schreibst noch immer Geschichten?» «Wie bitte?» rufe ich extra laut zurück. «Denk an deine Gesichtsfarbe..!» beginnt der Hund als ich ihm wieder zurufe: «Wie bitte?» Der Hund verringert dann doch endlich die Lautstärke beim iPad und wendet sich an mich: «Mensch hast du mich nun gerade veräppelt?» «Aber nein mein treuer Freund, wie kommst du denn darauf?» entgegne ich mit einem breiten Schmunzeln. «Du hast!» zischt der Hund mich an. «Bei diesem Lärm habe ich dich einfach nicht verstanden!» rufe ich dem Hund zu. «Was für einen Blödsinn, denn du da von dir gibst!» knirscht der Hund mich an, während er zu mir an den Esstisch trottet. «Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du deine Filmchen oder was auch immer etwas leiser zu Gemüte führen würdest!» bitte ich den Hund höffich.

«Naja weisst du Mensch, dein Gequäle der Tastatur entlockt den Tasten ein dermassen störendes Geräusch, dass ich audiomässig kaum dem Inhalt des Filmes folgen kann!» frohlockt der Hund. «Wie wäre es dann, wenn mein Begleiter in diesem Falle MEINE Kopfhörer, welche ich gestern in deiner Oase rumliegen sah, aufsetzen würde?» kann ich mir einen Gegenschlag nicht verkneifen.

«Zwei Dinge die mich eben gestört haben in deiner Aussage! Erstens kann Hund nicht glauben, dass Mensch die Kopfhörer gesehen hat und zweitens warum musst du in letzter Zeit immer so überdeutlich „MEIN iPad“ erwähnen!» will der Hund unbeeindruckt von mir wissen.

«Also zu deinen Fragen! Erstens: dann habe ich die Kopfhörer halt gespürt, als ich wieder einmal die leeren Schachteln und die Papierchen deiner Kirschstängeli weggeräumt habe. Zweitens: ich sage MEIN iPad, weil ich es zwar bezahlt habe, aber DU dich so verhältst, als wäre es DEIN iPad!» erkläre ich meine Sicht der Dinge dem Hund. «Ach wie kleinlich du in dieser Angelegenheit bist! Dabei wir sitzen ja im gleichen Boot und was dir gehört, gehört auch mir!» entgegnet der Hund während er mit den Augen rollt. «Ach ja, und was dir gehört, gehört nur dir, oder was!» sage ich zum Hund. «Nein natürlich nicht, denn du weisst ja Mensch, teilen macht glücklich!» fügt der Hund blitzschnell an.

«Das merke ich vor allem bei den Kirschstängeli!» winke ich ab und rolle ebenfalls mit den Augen. ««Ausnahmen bestätigen die Regel! Aber kommen wir nun auf deine Geschichte zu sprechen!» lenkt der Hund gekonnt ab. «Aha, hat Mensch einen wunden Punkt beim Hund getroffen!» werfe ich schmunzelnd ein.

«Mensch, liest deine Geschichten überhaupt noch jemand?» fährt der Hund fort ohne auf meinen Input ein zu gehen. «Warum interessiert dies den Hund!» will ich wissen. «Ach, weil das Klacken der Tastaturtasten mich Woche für Woche beim Netflix schauen stört! Dann muss sich Hund dank dem Streaming Dienst nicht mit lästiger Werbung rum ärgern dafür aber mit diesen unsäglichen Tastatur Geräuschen und dem Gefluche des Menschen, weil die Sätze mal wieder nur tröpfchenweise zustande kommen, weil die Schreibprostata mal wieder gnadenlos zugeschlagen hat!» teilt mir der Hund seinen Ärger mit.

«Pfff, übertreibt der Hund mal wieder masslos. Aber zu deiner Frage, dies musst du nicht mich fragen, sondern die Community!» sage ich zum Hund. Der Hund mustert mich nachdenklich und will gerade antworten, da fahre ich ihm ins Wort. «Ich habe eine Idee mein lieber Freund! Zur hundertsten Geschichte könntest du die Community gleich mal wieder mit einer Geschichte beglücken und darin dieses Thema aufgreifen!» «Aber gerne Mensch! Dass werde ich tun, falls bis dahin überhaupt noch eine Community vorhanden ist. Also ich geht mal in meine Oase und führe mir mit DEINEN  Kopfhörern und DEINEM iPad eine weitere Folge meiner Lieblings Netflix Serie zu Gemüte!» teilt mir der Hund mit und will gerade wieder in seine Oase lostrotten, als ich zu ihm sage: «Das musst du verschieben mein Freund, ich überlasse dir nun den Laptop und gehe auf dem Weg zum Sofa an deiner Oase vorbei und nehme MEIN iPad mit, um einige Kapitel meines aktuellen Hörbuches zu konsumieren! Leihe bei dir dabei auch noch gleich MEINE Kopfhörer aus damit ich nicht durch dein Gefluche gestört werde, denn die EINHUNDERSTE Geschichte steht an!» sage ich und lasse einen verdatterten Hund zurück.