Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin „der Hund“ und als stolzer Diplomabgänger der Hochschule für angewandte Führhunde bin ich vor einer gefühlten Ewigkeit bei meinem Menschen eingezogen.
Ich nenne ihn Mensch, denn das ist ausgleichende Gerechtigkeit. Schliesslich nennt mich mein Mensch ja schliesslich auch lapidar „der Hund“. Wir haben ein super Verhältnis, ich bin der Chef und er tanzt nach meiner Pfeife. OK, meine Schwäche, der Mensch neigt hier zum Ausdruck Sucht, nach Schachtelweise Kirschstängeli kann hin und wieder unsere Beziehung etwas beeinträchtigen.
Auch mein heissgeliebter Kassettenrecorder, oder besser gesagt die Tatsache, dass dieser öfters im Weg rumliegt, kann beim Menschen hin und wieder zu einem nicht druckreifen Wortschwall führen.
Auch wenn ich grundsätzlich meinen Job sehr gerne mache, gibt es Dinge die ich nicht ausstehen kann. Der Montagmorgen gehört da mit Bestimmtheit dazu. Es kann dann durchaus vorkommen, dass der Mensch alleine zur Arbeit gehen muss während ich mich dann in meine Wohlfühloase verziehe.
An solchen Montagen helfen nur noch die herrlichen Klänge ab meinem Lieblings-Mixtape. Ich habe eine Schwäche für Bands die mit dem Buchstaben „R“ beginnen. Roxette folgt auf Rammstein, Run DMC wird abgelöst von den Ramones. Das sind gute Tage. Dann lasse ich mich vom süssen Duft der Kirschstängeli verzaubern und träume von Sonne, Sand und Meer bis mich die Stimme des Menschen jäh aus den Träumen reisst. Wenn er nämlich dann von der Arbeit nach Hause kommt muss ich ihn auf einen ausgedehnten Spaziergang begleiten.
Ich kann den Menschen einfach nicht länger alleine lassen. Nicht auszudenken, was wieder alles passieren könnte wenn ich ihm nicht helfe. Hach! Ich mag meinen Menschen.