| GERÄUSCHLOS |

«Mensch, hast du den Bericht über die E-Trottinetts auch gelesen?» ruft mir der Hund ab seiner Oase zu. «Nein, der Vierbeiner ist ja gerade auf meinem iPad am lesen des Berichtes!» rufe ich zurück während ich den Staubsauger verräume. «Ach du hast einen solchen Lärm verursacht, dass ich mich kaum auf den Bericht konzentrieren konnte.» höre ich den Hund murmeln. «Vor allem um deine Oase herum war der Dreck mal wieder am schlimmsten.» zische ich zurück. «Ach, und wie will der Mensch dies wissen, wenn er es nicht sehen kann?» zischt es mir entgegen. «Ganz simpel mein Freund. Um deine Oase herum hat sich der Motor so angehört wie wenn mein Vierbeiner schnaubend wie eine Dampflokomotive krampfhaft versucht mit mir Schritt zu halten.» gebe ich schmunzelnd zur Antwort. Bevor sich der Hund zu Wort melden kann, füge ich an. «Zusätzlich kam einfach noch das Knattergeräusch der Krümel hinzu.»

«Ja, ja Mensch, mal nicht ablenken. Ich weiss, du konntest es nicht sehen, bei diesem Geräusch warst du nicht bei meiner Oase sondern beim Futterplatz des Menschen – also rund um DEINEN Esstisch.» entgegnet der Hund sichtlich genervt. «Netter Versuch Vierbeiner. Glaube mir, auch ohne zu sehen, weiss ich wo ich mich gerade befinde in unserer Wohnung.» triumphiere ich.

«Das habe ich gestern Abend wieder einmal live mitbekommen, als der Mensch in die Ecke unserer Küche gelaufen ist. Zum Glück hatten wir keine Gäste.» triumphiert nun der Hund.

«Warum?» will ich vom Hund wissen. «Weil der anschliessende Schwall von nicht druckreifen Wörtern mit Sicherheit die Gäste vertrieben hätte.» antwortet der Hund mit einem breiten Schmunzeln. «Ach was Vierbeiner. Ich habe still vor mich hin gelitten.» zische ich den Hund an. ««Ach herrje, dann mal gute Nacht, wenn der Mensch dies als still leiden betitelt.» winkt der Hund ab.

«Nicht übertreiben Vierbeiner, kann nicht so schlimm gewesen sein, denn mein Sensibelchen auf vier Pfoten konnte ich offensichtlich nicht vertreiben.» zische ich zurück.

«Ja, ja Mensch, mal nicht persönlich werden. Zur Erinnerung ich bin jobmässig verpflichtet zu bleiben.» knirscht der Hund zurück. «Also Vierbeiner dann hätten wir dies ja geklärt und können nun endlich auf deine Eingangsfrage zurück kommen. Was möchtest du mir zu Dem Bericht über die E-Trottinetts mitteilen?» rufe ich dem Hund zu und beginne gleichzeitig die Geschirrwaschmaschine auszuräumen.

«Die Anbieter von E-Trottinets wachsen gemäss dem Bericht, vorerst vor allem in den grösseren Städten, förmlich wie Pilze aus dem Boden. Es schein sich ein regelrechter Boom zu entwickeln. Es steht sogar, es könnte eine echte Alternative zum öffentlichen Verkehr werden. Nun möchte ich von dir wissen, was deine Meinung ist?» sagt der Hund. «Vierbeiner, wir waren ja nicht vor langem in Zürich unterwegs. Es gibt in Tat viele die dieses Angebot nutzen. Was wir bemerkt haben ist, dass viele ohne Helm unterwegs sind und zwecks Sicherheit auf dem Gehweg fahren.

Dies hat wiederum zur Folge, dass zwar die Fahrer von E-Trottinetts sicherer unterwegs sind, aber die Fussgänger dann mehr gefordert sind. Da diese Gefährte sehr ruhig unterwegs sind, fordert dies uns Betroffene dann umso mehr. Habe auch schon gehört, dass am Weekend während dem Ausgang die Jugendlichen Spass haben an einer Spritztour.» teile ich dem Hund meine Gedanken mit.

«Die Rücksichtnahme ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt. Daneben bin ich auch gespannt, was auf uns zukommt in Bezug auf die Unfallstatistik. Denn diese E-Flitzer sind bei nasser Fahrbahn, bei Kopfsteinpflaster oder beim Überqueren von Tramschienen nicht ganz so einfach in der Handhabung.» wirft der Hund ein.

«Hoffen wir, dass der Mensch dieses Mal mit einer gewissen Vorsicht und Rücksichtnahme an diese durchaus tolle Errungenschaft heran zu gehen weiss.» werfe ich ein. «Wobei, so wie ich eure Spezies kennen gelernt habe, darf daran gezweifelt werden. Ihr neigt ja dazu für euer Wohl egoistisch zu handeln. Was dann immer zur Folge hat, dass ein Regelwerk gebraucht wird.» ruft der Hund mir zu.

«Das stimmt leider Vierbeiner. Denke nur einmal an die ganzen E-Fortbewegungsmittel. Diese gelten zwar als sogenannt umweltfreundlich, wobei sich da die Geister ja scheiden. Sie sind sehr geräuscharm, was grundsätzlich in unserer hektischen, lärmigen Welt zu begrüssen ist. Gleichzeitig aber schafft genau dieser Umstand neue Probleme. Blinde und sehbehinderte Menschen können diese Fortbewegungsmittel nicht oder nur sehr schlecht wahrnehmen. Dies führt unweigerlich zu neuen Risiken auf unseren Strassen.» teile ich dem Hund meine Gedanken mit.

Bevor dieser etwas entgegnen kann füge ich schmunzelnd an. «Siehst du Vierbeiner, da hat das laute Motorengeräusch unseres Staubsaugers auch seine Vorteile.» «Nimmt mich auch Wunder was.» murmelt der Hund halb laut vor sich hin. «Dank des lauten Motorengeräusches kann der Vierbeiner im Stile eines Staubsaugers noch hastig die Krümel seiner Kirschstängeli inhalieren. Was bei deiner etwas gruseligen Essart durchaus der Menge einer halben Schachtel entspricht.» kann ich noch sagen bevor ich losprusten muss.

Ich kann den bösen Blick des Hundes förmlich spüren und versuche mich zu beherrschen. Bevor ich schon vom nächsten Losprusten geschüttelt werde, kann ich noch von mir geben: «Was sich nicht nur positiv auf mein Budget sondern auch auf das wöchentliche Schleppen auswirken würde.»

One Comment on “| GERÄUSCHLOS |”

  1. Hallo Patrick, schöne Geschichte und wie wahr, diese Flitzer könnten eine Plage werden, eben weil leise und auf dem Trottoir unterwegs. Bis jetzt sind in Pfäffikon erst wenige unterwegs. Ich wünsche Dir und Maria ein schönes Wochenende und den Kids schöne Herbstferien. Herzliche Grüsse Margrit

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