«Mein Lieber Mensch, täuscht mich mein Gefühl, oder bist du zu solch früher Stunde auch schon fitter unterwegs gewesen?» fragt mich der Hund leicht belustigt, als ich zum wiederholten Mal wortlos an seiner Oase vorbeigehe.
«Möglich!» gebe ich knapp und mit leiser Stimme zur Antwort. «Schmerzt heute der Kopf meines Menschen, dass er so leise spricht?» will der Hund nun ebenfalls flüsternd von mir wissen. «Ach Hund halt doch einfach die Klappe und lass mich in Ruhe! Ich muss nur nochmal kurz im Bad, danach können wir los!» entgegne ich dem Hund um kurz danach hinter mir die Türe ins Schloss fallen zu lassen.
Nach einer Weile klopft der Hund drei Mal an die Badezimmertüre. «Mensch! Alles klar bei dir?» ist der Hund mit belustigter Stimme zu hören. «Ja klar, alles bestens Hund, ich komme gleich wieder raus und dann gehen wir Gassi!» antworte ich aus dem Badezimmer.
«Könntest du bitte „gleich“ definieren? Seit einer Stunde pilgerst du zwischen Haustür und Badezimmer hin und her! Ich möchte dich meinerseits darüber in Kenntnis setzen, dass ich meinen Harndrang unmöglich für eine weitere Stunde kontrollieren kann!» sagt der Hund schon fast mit zittriger Stimme.
Ich öffne die Badezimmertüre und schaue direkt in die Augen des nervös auf seinem Hinterteil sitzenden Hundes. «Dann haben wir ja ausnahmsweise eine Gemeinsamkeit! Ich bin mir nämlich auch nicht sicher, ob ich aufgrund des gestrigen Abends meinen Mageninhalt über die volle Distanz deines Freilaufes behalten kann.» witzle ich mehr schlecht als recht zum Hund.
«Ach, hört hört! Hat der Mensch gestern nicht gewusst wann genug ist? Da war ICH mal wieder viel schlauer! Rechtzeitig ab ins Körbchen und somit heute Morgen fit wie ein Turnschuh!!» entgegnet der Hund während er stolz den Kopf zur Seite neigt.
«Wie ein ziemlich ausgelatschter Turnschuh!» falle ich dem Hund ins Wort. «Naja lieber Mensch. Zum Glück ist der Grauanteil deines spärlichen Haupthaares noch in der Minderheit! Ich wüsste nicht ob ansonsten jemand versuchen würde, dich als Fix-Leintuch über seine Matratze zu stülpen!» macht sich der Hund seinerseits über mich lustig.
Bevor ich antworten kann schiebt der Hund mit ernster Stimmer nach. «Lass uns nun losziehen, ansonsten brauchen wir auch noch die Feuerwehr um den Inhalt meiner Blase weg zu pumpen!»
«Ein Übel reicht mir völlig aus! Lass uns also los!» sage ich zum Hund während ich die Türe öffne. «Hervorragend! Dann haben wir in Kürze mal ein Problem weniger!» sagt der Hund während er hastig an mir vorbei hetzt. «WIR? Ach wie witzig der Hund doch sein kann!» seufze ich vor mich hin während ich versuche das Tempo des Hundes zu halten. «Mensch, gehe es lieber langsam an. Ich bin gleich wieder bei dir. Dann habe ich alle Zeit der Welt um mir anzuhören, was die Ursache für deinen miserablen Zustand ist!»