«So Mensch, nun habe ich meine Geschäfte erledigt und stehe meinem Menschen mit beiden Ohren zur Verfügung.» sagt der Hund zu mir, während er keinen Schritt von meiner Seite weicht. Ich kann seine Neugier förmlich spüren. «Ja dann Vierbeiner, wie vorhin erwähnt glaube ich zu wissen, was ich ändern möchte.» beginne ich den Faden wieder auf zu nehmen. «Mensch mich stört erneut das Wort «glauben». Zum wiederholten Male: glauben heisst nicht wissen.» fällt mir der Hund ins Wort.
«Halt einfach mal die klappe Vierbeiner. Vielleicht ist es in der Tat so, und ich weiss es nicht zu hundert Prozent. Dies ist doch noch oft so, dass man im Nachhinein einfach schlauer ist. Das werden wir dann sehen.» schnauze ich den Hund an. «Wieder ein spassige Aussage in deinem Kontext. «Das werden wir dann sehen». Mit Verlaub, entweder müsstest du «wir» oder «sehen» austauschen. Denn wenn du «wir» einsetzt, heisst dies du und ich sehen es. Was in deinem Falle etwas eine lustige Aussage ist, oder dann musst du «sehen» durch «erfahren» ersetzen, denn wenn du es ja nicht sehen kannst, wäre dies dann die richtige Aussage.» schliesst der Hund seinen wirren Einwand.
«Ach herrje, dein Gequatsche geht mir gerade etwas auf die Nerven.» zische ich den Hund an. «Tja Mensch, die Sprache soll einfach richtig angewandt sein.» entgegnet der Hund selbstbewusst. «Klugscheisser! Bin mir gerade nicht sicher ob wirklich immer du die Einsätze beendet hast, oder ob du nicht zu Teufel gejagt worden bist.» sage ich und rolle dabei mit den Augen. «Das ist nun nicht das Thema des heutigen Auslaufes. Nun aber zurück zu dir. Was steht dann nun für Veränderungen an?» lenkt der Hund gekonnt ab.
«Wenn der Hund die Schnauze halten könnte, kann ich es ihm gerne erzählen. In der Tat, ich weiss es nicht genau, aber der Zeitpunkt scheint mir gekommen zu sein, um eine kreative Pause einzulegen.» sage ich zum Hund. Dieser reagiert für mich nicht wahrnehmbar und so fahre ich gleich fort. «Oder gar eine längere, kreative Winterpause.» Der Hund reagiert wieder nicht wahrnehmbar und so sage ich zum Hund. «Hallo Hund? Hörst du mir überhaupt zu, oder bist du den diversen Düften verfallen?» «nnnnmmm mmmm dmm smmm hmm.» murmelt der Hund unverständlich vor sich hin. «Ich bleibe stehen und wende mich dem Hund zu. «Was ist los mit dir? Ich kann dich im besten Willen nicht verstehen. Interessiert es dich überhaupt, was ich dir zu sagen habe?» «Natürlich Mensch, und es ist auch verdammt anstrengend.» sagt der Hund zu mir und atmet dabei ziemlich heftig. «Warum ist dein Atmen so schnell, bist du gerade zu mir hingerannt?» sage ich erstaunt zum Hund.
«Nein, ich habe dir natürlich aufmerksam zugehört.» entgegnet der Hund leicht genervt. «Ach ja, und warum schnaufst du dann so schnell und hastig?» fauche ich den Hund an. «Hör mal Mensch, kannst du dir vorstellen wie anstrengt es ist, mit einer Pfote die Schnauze zu halten, aufmerksam zu zuhören, und daneben noch auf drei Pfoten deinem schnellen Gang folgen zu können? Ganz zu schweigen, wenn Hund dann noch mit gehaltener Schnauze eine Antwort geben soll.» kann sich der Hund ein Schmunzeln nicht verkneifen.
«Nicht dein Ernst, oder Vierbeiner?» schiesst es aus mir heraus. «Tja, entgegen deiner Meinung bin ich eben ein folgsamer Begleiter.» wirft der Hund ein. «Genau, und seit wann? Aber kommen wir nun zurück zum Thema. Ich werde also eine Pause einlegen und somit mehr Zeit für dich haben.» versuche ich fort zu fahren. «Eine Pause von was? Etwa von mir?» schiesst es erschrocken aus Hundes Schnauze. « Nein, nein Vierbeiner. Dich behalte ich noch eine Weile. Es wird aber ab nächster Woche keine Geschichten mehr über uns geben.» teile ich dem Hund meinen Entscheid mit. Der Hund trottet darauf wortlos neben mir her. Nach einer Weile ergreift er das Wort. «Schade Mensch, mir wäre lieber gewesen, wenn du dein zum himmelstinkendes Hobby auf Eis gelegt hättest. Deine Geschichten habe ich eigentlich immer noch gerne gelesen. Obwohl, vieles war ja einfach erstunken und erlogen. Schlicht unwahr. Ein Mensch, der seinen Vierbeiner verstehen kann.» sagt der Hund mit einem breiten Lachen und kopfschüttelnd.
Bevor ich etwas sagen kann meldet sich der Hund erneut zu Wort. «Weisst du was, ich habe dich oft genug gewarnt, dass dies bös enden könnte. Darum glaube ich, du bist nun aufgeflogen und musst dich in therapeutische Behandlung begeben, um das Problem vom sprechenden Hund in den Griff zu bekommen.»
«So ein Quatsch, ich muss nicht eingeliefert werden. Bei mir ist alles tiptop. Ich möchte einfach eine Weile die Speicher aufladen und neue Energie tanken. Was dabei herauskommt, werden wir dann irgendwann sehen. Lassen wir uns doch alle überraschen. So Vierbeiner, nun sind wir zu Hause angekommen. Geh du mal in den Keller eine frische Schachtel Kirschstängeli und für mich ein Bier holen. Wir machen uns gleich einen gemütlichen Abend. Ich muss zuvor allerdings noch die letzte Geschichte beenden, sowie uns von der Community verabschieden.» sage ich zum Hund, während ich die Haustüre aufschliesse.
Liebe Community
Ihr habt soeben die vorerst letzte Geschichte vom Hund und dem Menschen gelesen. Mit diesen letzen Zeilen verabschieden wir uns nun in die unbestimmte Kreativpause. Sollte es uns gelungen sein, euch mit unseren Geschichten zum Nachdenken angeregt zu haben, oder konnten wir euch gar ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, dann freut uns dies sehr. Der Hund wird sich mit Sicherheit auch in Zukunft mit seinem Menschen knallharte, manchmal auch irrwitzige Dialoge liefern. Am meisten gespannt ist wohl der Autor dieser Geschichten, wie lange es dauert, bis entweder der Hund entnervt von dannen zieht oder der Mensch eingeliefert werden muss. Irgendwann und irgendwie werdet ihr es erfahren. Vorerst wünschen wir Euch aber vor allem in diesem ganz speziellen Jahr alles Gute, allerbeste Gesundheit und die nötige Prise Humor.
Und zum Schluss noch dies:
Wer Veränderung fordert, muss sich selber verändern. Denn nur wenn ich mich selber ändere, ändert sich mein Umfeld vielleicht mit.
In diesem Sinne alles Gute, Tschüss und weg.
Der Hund, Der Mensch und der Autor
3 Comments on “| AUF WIEDERLESEN |”
Hoi Patrik
Ich finde es schade dass ich deine witzigen Geschichten nicht mehr lesen kann..
Aber kreative Pausen müssen auch sein..
Auf ein wiederlesen!
Liebs Grüessli vo der Conny, der Fründin vom Peter Meier
Schade – aber verständlich.
Herzliche Grüsse an Deine ganze Familie
Margrit und Franz
Lieber Patrik
Schade, hab immer gern mitgelesen und fand deine Texte sehr anregend. Wünsche eine gute kreative Pause und grüsse dich und die ganze Familie.
Denise