| MITBRINGSEL |

« Vierbeiner, schläfst du schon!» flüstere ich neben der Oase des Hundes. «Nein, jetzt nicht mehr!» entgegnet der Hund während er mich mit einem Auge offen genervt mustert. «Gut!» sage ich nun wieder in normaler Lautstärke. «Was daran gut sein soll, möchte ich ja wissen!» murmelt der Hund schläfrig. «Es ist gut das du noch nicht schläfst!» gebe ich zur Antwort. «NICHT MEHR! Wäre hier wohl der korrekte Ausdruck!» trompetet der Hund heraus.

«Also hör mir nun einfach zu Hund!» fahre ich dem Hund ins Wort. «Pfff, wenn das nicht wirklich wichtig ist, vergesse ich mich Mensch!» murmelt der Hund erneut vor sich hin. «Hast du mir nun gerade gedroht?» wende ich mich fragend an den Hund. «Ach nenne es wie du willst könnte der überdrehte Herr seinem Vierbeiner nun endlich mitteilen, was diese nächtliche Störung notwendig macht?» pfeift der Hund mich an. «Ach komm Hund, es ist ja erst kurz nach elf! Also mitten im Tag!» entgegne ich.

«Äh, hast du jetzt auch noch den letzten Sehrest abgegeben?» ist die erstaunte Reaktion des Hundes. «Hä, was?» entgegne ich irritiert. «Mitten im Tag, mein lieber Freund? Es ist bald Mitten in der Nacht! Da ist die Arbeiterklasse normalerweise tief im wohl verdienten Schönheitsschlaf!» teilt mir der Hund mit. «Deine Aussage hat eben drei Unwahrheiten enthalten!» sage ich zum Hund. «Kaum!» ist die bestimmte Reaktion des Hundes. «Oh doch Vierbeiner! 1. Bei deiner Tätigkeit von Arbeiterklasse zu sprechen ist echt ulkig. Die meiste Zeit liegst du ja im Büro herum während ich arbeite! 2. Somit kann der Vierbeiner ja nicht ernsthaft von das Wort wohlverdient in den Mund nehmen! 3. und somit zu guter Letzt, nützt der Schlaf offensichtlich nichts! So viel wie du schläfst, müsstest du ja so schön sein, dass du

als Hundemodell auf den Catwalks dieser Welt unterwegs sein müsstest!» teile ich dem Hund meine Einwände mit.

«Schön Mensch, Anbetracht dessen, dass ich nun eigentlich wirklich gerne weiter schlafen würde… Du hast offensichtlich etwas zu viel Hochprozentiges intus. Das lässt zwar eine vernünftige Diskussion kaum zu. Trotzdem wäre ich dir dankbar, wenn du mir in einfachen, kurzen Sätzen mir mitteilen könntest was deiner Meinung nach nicht bis Morgen warten kann!» sagt der Hund mittlerweile etwas ungeduldig.

«IST JA SCHON SPEZIELL, WIE DER Hund nach wenigen Sekunden, nach dem beiseitelegen MEINES iPads einen auf schlafenden Hund machen kann, obwohl, meine Augen es kaum erkennen können. Ich kann jedoch erkennen, wie der Kiefer des Vierbeiners noch die restlichen Überreste des eben eingenommenen Kirschstängelis zermalmt und danach mit einem gierigen, hastigen Schluckbewegung herunterwürgt!» teile ich dem Hund meine Feststellung unbeeindruckt mit. «Wenn der Mensch nicht sofort mit dem Rumgequatsche aufhört und mir den wahren Grund der nächtlichen Ruhestörung mitteilt, könnte es durchaus sein, dass der von dir erwähnte Kiefer bald an deinem Oberschenkel hängt und dort versucht den Knochen zu zermalmen!» droht der Hund.

«Aber, aber Vierbeiner, Gewalt ist doch keine Lösung!» entgegne ich. «Aber in deinem Fall offensichtlich die einzige Sache die nützt!» murmelt der Hund vor sich hin. «Also mein treuer Vierbeiner, hätte ich gewusst, welch schroffe Art mein Vierbeiner an den Tag legt, wenn ich ihm etwas Gutes tun will?» sage ich zum Hund und gehe von der Oase weg. «Hiergeblieben Mensch! Würde mir ja noch fehlen, zuerst weckt der Herr das ganze Haus, und wenn dann auch wirklich alle wach sind, schleicht er davon und will sich schlafen legen!» ruft der Hund hinter her.

«Ach weisst du was Hund, ich habe nun keine Lust mehr! Zuerst mich anschnauzen und dann meinen, ich erzähle dir die Neuigkeiten doch noch! Schlaf weiter, es ich kann auch bi bis Morgen warten. Es hat dann eventuell einfach für dich nichts mehr!» rufe ich dem Hund noch zu und verschwinde im Bad. Ich habe die Türe kaum hinter mir geschlossen, als ich die Klopfgeräusche der Hundepfote wahrnehmen kann. Ich öffne die Türe und kann den Hund sitzend vor meiner Türe wahrnehmen.

«Was gibt’s Vierbeiner? Geh in deine Oase und schlafe weiter! Ich würde nun auch gerne schlafen gehen!» sage ich mit halb vollem Mund zum Hund. «Was isst der Mensch zur später Stunde noch?» Will der Hund neugierig von mir wissen. «Nichts, nichts Hund!» entgegne ich nach dem ich den Rest heruntergeschluckt habe.

«Mensch hast du dich eben an meinen Kirschstängeli vergriffen?» pfeift der Hund mich an.  «Nein Vierbeiner!» ist meine knappe Antwort. «Du lügst! Ich kann der Duft der Zucker-Schokoladen-Kirschwasser Mischung riechen!» zischt der Hund mich an. «Ich habe dir kürzlich am See gesagt, deine Nase hat einen Defekt! Das würde eben bestätigt. Es ist nämlich kein Kirschstängeli! Aber du hast es ja vorhin nicht wissen wollen, was ich heute Abend eigentlich für dich gekauft habe!» sage ich zum Hund.

«Also Mensch nun bin ich ja schon wach. Lass mich doch wissen, was hier so herrlich duftet!» bettelt der Hund mich nun förmlich an. «Also Vierbeiner, dann erzähl ich es dir, sonst lässt du mich ja nie schlafen!» entgegne ich. «Pha, wer hat hier wenn nicht schlafen lassen!» murmelt der Hund vor sich hin. «Wenn du nun nicht schweigst, erzähl ich es definitiv erst Morgen! Also, ich habe heute Abend Williamsstängeli kennengelernt! Die sind einfach der Hammer! Wenn du nun auch noch eines kosten möchtest, dann würde ich sofort um dem Rumgezicke aufhören, ansonsten könnte es passieren, dass ich alle Muster die für dich gedacht waren selber futtere!» sage ich zum Hund und halte ihm eines hin.

«Hastig schnappt der Hund nach dem Stängeli und schlingt es hinunter. Erwartungsvoll warte ich die Reaktion des Hundes ab. «Naja, ich hoffe du hast nicht nur eines mitgebracht! Denn wenn ich nun für dieses Müsterchen geweckt wurde, hättest du dir dies sparen können!» sagt der Hund zu mir und trottet in seine Oase. Verdattert stehe ich bei der Badezimmertüre und rufe hinter her. «Ach, gern geschehen Vierbeiner! Freut mich dass du sie gerne hast und dich über mein Mitbringsel so sehr freust!»

One Comment on “| MITBRINGSEL |”

  1. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. Liebe Grüsse an die ganze Familie.
    Margrit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert