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«Riechst du es auch?» ruf der Hund mir zu. «Nein, was?» gebe ich zur Antwort, nachdem ich zwei, dreimal intensiv ein- und ausgeatmet habe. «Es riecht verbrannt!» gibt der Hund seine Wahrnehmung weiter. «Ich kann nichts riechen. Nach was riecht es denn?» will ich vom Hund wissen. «Glaube es ist ein Kabelbrand im Gange!» teilt der Hund seine Vermutung mit. Ich atme nochmals einige Male tief ein und wieder aus bevor ich zum Hund sage: «Ich glaube, du hast mal wieder zu viele deiner Kirschstängeli gegessen, denn ich kann nichts riechen!» «Das verwundert mich nun wirklich, denn es riecht bei dir ja noch extremer als ich es auf meiner Oase wahrnehmen konnte!» erklärt mir der Hund, während er sich neben mir hinsetzt. «Wenn ich dich so anschaue, beschleicht mich das unangenehme Gefühl, dass du mich veräppelst!» entgegne ich dem Hund.
«Ach, die Vermischung aus Realität und Fiktion ist manchmal unaufhaltsam!» antwortet der Hund mit gespielter Unschuld. «Natürlich mein lieber Hund. Aber komm doch einfach auf den Punkt!» sage ich zum Hund während ich ihn herausfordernd anschaue. «Du sitzt schon seit Stunden vor deinem Laptop und scheinst mal wieder in einer anderen Welt zu sein! Es ist unübersehbar, dass es in deinem Hirn dreht und dreht, so sehr, dass es beinahe überhitzt und anfängt zu rauchen.» klärt mich der Hund auf. «Hund, komm auf den Punkt!» wiederhole ich. «Was machst du?» fragt der Hund. «Arbeiten!» antworte ich knapp. «Neiiinnn, ehrlich?» platzt es aus dem Hund heraus. «Witzbold, nach was sieht es denn sonst aus?» entgegne ich etwas genervt. «Tetris spielen!» schiebt der Hund trocken nach. «Na klar, macht t o t a l Sinn. Nichts sehen und Tetris spielen!» sage ich Kopfschüttelnd. «Nein mein lieber Hund ich bin an etwas Neuem dran!» sage ich zum Hund nach einer kurzen Pause.
«Cool!» sagt der Hund während er mich erwartungsvoll anschaut. Ich gehe aber nicht darauf ein und arbeite weiter. «Hallo Mensch? Darf Hund erfahren, was du Neues im Köcher hast?» hakt der Hund nach. «Nein, du regst dich sonst eh nur wieder unnötigerweise auf!» winke ich ab. «Ach ja? Ist der Mensch mal wieder unter die Hellsehern gegangen?» versucht der Hund mich zu provozieren. «Vergiss es einfach Hund! Ich weiss genau wie es dann wieder abläuft, wenn ich dich einweihe!» sage ich zum Hund während ich ihm den Blick in meinen Laptop verweigere.
«Gut mein lieber Mensch du hast es nicht anders gewollt! Ich werde mich nun wieder auf meine Oase begeben und so richtig schmollen! So richtig schmollen! Da nützt nicht mal der daher geflogene Seelenklempner etwas! Das kann ich dir aber versichern! So was von versichern!» schnaubend beendet der Hund seinen Monolog und legt sich in seine Oase. «Ach nein nicht wieder diese Masche! Hund! Du weisst genau das dies nichts bringt!» rufe ich in seine Richtung. «Naja, mir immerhin einige freie Tage, bei Musik und Kirschstängeli!» gibt dieser verärgert von sich. «Da wär ich mir dann mal nicht so sicher! Dein Vorrat ist sozusagen aufgebraucht und ich bin – ohne dich – nicht in der Lage Neue zu beschaffen!» triumphiere ich. «Okay, lassen wir es auf uns zukommen!» kontert der Hund.
Nach einer Weile, in welcher der Hund seiner Musik Tapes lauschte und ich mich wieder meinem Projekt widmete, schaue ich zum Hund und sage: «Ist ja nicht zum Aushalten! Komm her du trotziger, neugieriger Vierbeiner, ich weihe dich in mein Projekt ein! Aber ich warne dich, das muss bis nächste Woche unter Verschluss bleiben!» Kaum habe ich fertig gesprochen, klebt der Hund mit seiner Schnauze bereits an meinem Laptop. «Was mach ich denn auf….!» platzt es aus dem Hund heraus. Gerade noch rechtzeitig kann ich den Hund stoppen: «Pssttt Hund sei still – ich habe gesagt nächste Woche wird das Geheimnis gelüftet!»

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