| ÄHNLICHKEITEN – TEIL 2 |

«Könntest du bitte die Lautstärke an deinem Kassettenrecorder etwas zurückdrehen? Ich kann mich im besten Willen nicht konzentrieren bei diesem organisierten Lärm!» schnaube ich den Hund an. «Das ist kein organisierter Lärm sondern mein absolutes Favorit-Tape mit meinen Lieblingsbands, welche bekanntlicherweise alle mit dem Buchstaben R beginnen!» zischt der Hund zurück.

«Verschon mich bitte mit dieser Laier, Hund!» winke ich ab. «Pssst, Mensch!» schnaubt dieser laut zurück. Ich verstumme und lausche den Klängen, als der Hund nach einer Weile und mit mächtig viel Stolz in der Stimme sagt «Hast du gehört, welch sensationeller Übergang mir da gelungen ist!» «Findest du?» rufe ich zurück, als ich in die Küche schlurfe um mir ein Glas Wasser zu holen.

«Aber Hallo Mensch, das war ein sogenannter 1A Übergang, einer der jeden Radiomoderator nicht besser hinbekommen hätte!» sagt der Hund während er nun ebenfalls erhobenen Hauptes zu seinem Wassernapf stolziert. «Ach herrje, stinkt dies hier gerade wieder einmal zum Himmel.» kann ich mir meinen Kommentar nicht verkneifen.

«Ich kann nichts riechen Mensch! » entgegnet der Hund während er leicht verwirrt sein Riechorgan in die Höhe streckt und wie wild schnüffelt. «Ouh nein, Hund, ist jetzt nicht wahr, dass du die Pointe dieses Spruches einmal mehr nicht wirklich bemerkt hast?» sage ich leicht genervt zum Hund. Bevor der etwas sagen kann schiebe ich nach. «Frage mich, wie du den Lehrgang zum Führhund bestanden hast!»

«Mit Bravour natürlich!» zischt der Hund blitzschnell zurück. «Ach ja, dann muss aber in der Zwischenzeit etwas bei dir passiert sein!» frotzle ich den Hund an. «Ja, du bist mein mir eingezogen!» ist die umgehende Antwort des Hundes. «Wie war das nochmals genau mit dem Einzug! Wer ist nun bei wem eingezogen?» kontere nun ich meinerseits blitzschnell.

«Mensch, wolltest du nicht eben was tun?» versucht der Hund vom Thema abzulenken «Genau, ich wollte eigentlich eine Geschichte verfassen, aber bei dem Lärm, welcher dein antiquierter Kassettenrecorder in den Raum heraus quietscht, kann mich beim besten Willen nicht konzentrieren!» keife ich den Hund an. «Ou ou ou, Mensch, da wäre ich nun vorsichtig! Es dürfte dir bewusst sein, dem Autor liegt viel an diesem Gerät! Ich würde da bei der Formulierung etwas Milde walten lassen! Du weisst ja, der Autor ist bei gewissen Themen ganz und gar humorlos!» gibt mir der Hund flüsternd zu bedenken. «Warum flüsterst du auf einmal!» rufe ich zurück.

«Keine Ahnung Mensch, ich dachte der Autor könnte es sonst hören!» schwafelt der Hund etwas wirr vor sich hin. «Ich hoffe er hört es, denn ich bin sicher, er wäre meiner Meinung! Und sowieso, dass Problem ist nicht das Gerät, sondern die Musikrichtung und die oft versauten Übergänge!» sage ich bestimmt. «Der Rhythmus-Legastheniker da neben mir will also in allem Ernst die Arbeit des Meister DJ’s beurteilen!» empört sich der Hund lauthals bei mir.

«Pffff, DJ Antoine für Arme, oder was?» prustet es aus mir heraus. Hör zu hör zu du Möchtegern-Schriftsteller, du Hobby Schriftsteller, du Märchen Erzähler, also die männliche Trudi Gerster!» redet sich der Hund in Rage als ich ihm ins Wort falle. «Ach Vierbeiner, wenn ich nur wüsste was du von mir willst!» versuche ich abzulenken.

«Der Mensch möchte wohl gerne wieder einmal meine Beisserchen in seinem Oberschenkel spüren!» zischt es aus dem Hund heraus. «Warum bist du in letzter Zeit auch immer gleich so aggressiv? Denke, das hast du in der Ausbildung sicherlich anders gelernt!» reize ich den Hund weiter.

«Lass mich in Ruhe Mensch, widme dich lieber deiner Geschichte! Sollte es dir entgangen sein, du schuldest der Community noch eine Auflösung!» keift mich der Hund an.

«Das ist wahr, dies wollte ich ja auch tun, aber die Lautstärke deiner Musik hat dies leider bis anhin vereitelt! Da du aber schon mal hier bist, erzähle ich es dir gleich!» Der Hund steht verdattert vor mir und kann gar nicht reagieren. Dies nütze ich aus und beginne zu erzählen. «In der Kindheit des Autors hatte die Familie auch einen Hund. Eines Nachts, als die Familie tief und fest schlief, hatte dieser Hund ein riesen Vergnügen mit der vom Besuch mitgebrachten Schachtel Kirschstängeli. Am Morgen danach, war es wohl nicht nur dem Hund im Hause etwas Sturm im Kopf. Da der Hund in den Geschichten viele Gemeinsamkeiten mit dem Vierbeiner der Familie vom Autor hat, wurde diese Eigenschaft nun auch dem Hund in den Geschichten zuteil. Auch der Hund hat seine helle Freude an den Kirschstängeli!» sage ich zum Hund.

«Was erzählst du mir dies, ich weiss es ja, du musst es in deiner Geschichte erwähnen! In der Zwischenzeit gehe ich mal weiter mein Lieblings Mixtape reinziehen und schnabuliere gleich noch mal ein paar Kirschstängeli!» ruft mir der Hund zu und trottet in seine Oase.

One Comment on “| ÄHNLICHKEITEN – TEIL 2 |”

  1. Ich wünsche Dir ein sonnige oder mindestens teilweise sonniges Wochenende. Ja die Geschichte hat mir gefallen, ich kann mir gut vorstellen, dass ein Hund, wenn er Gelegenheit hat eine Schachtel Kirschstängeli frisst! Mein Hund bei Gelegenheit einTeller Ostereier rübis un stübis gefressen. Pass also auf, was Du herumstehen lässt.
    Liebe Grüsse Margrit

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